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Adventsgedichte

  • I N H A L T:
    Auf dieser Seite hier finden Sie 12 Adventsgedichte:

Lustige Adventsgedichte

  • VORWEIHNACHTLICHES

    der schönen Weihnachtszeit
    spannt die Hose und das Kleid
    und vom Putzen Backen Kochen
    sind die Nägel abgebrochen.
    Manchmal tun die Knochen weh . . .
    wenn er rieselt – leis‘ – der Schnee.

    Von der Kneterei der Stollen
    sind die Hände angeschwollen
    und vergeblich sucht nach Wegen
    nachts man - sie wo hinzulegen.
    In der Umluft brutzelt Hase
    schon seit Tagen läuft die Nase
    es ist wieder mal so weit
    Oh du schöne Weihnachtszeit!

    Bei dem Wörtchen „auserkoren“
    habe ich es mir geschworen
    nächstes Jahr gibt’s keinen Braten
    und auch keine Weihnachtskarten
    keinen Wettlauf nach Geschenken
    und von wegen – groß verrenken -
    ich werd‘ vorher schon verreisen
    Nüsse – schenke ich den Meisen –
    Menschenskind geht’s mir dann gut
    unter meinem Sonnenhut.

    Anstatt Oetker’s Zuckerguss
    schick‘ ich allen einen Gruß
    bin ein einz’ges Mal gescheit
    und pfeif‘ auf die Weihnachtszeit!

    Nur noch dieses Jahr geht’s rund –
    10 Gramm Hefe – Mehl - ein Pfund -
    zwischendurch da bimmelt schon
    wieder mal das Telefon . . .
    komm‘ ich dann zurück gerannt
    sind die Plätzchen angebrannt –
    wer hat bloß das Lied gemacht
    von der stillen  heil’gen Nacht?
    © Renate Vera Wagner
  • WEIHNACHTSVORFREUDE

    Eisig glitzert Stadt und Land.
    Blätter schmückt ein feiner Rand
    silber-weißer, kleiner Zacken.
    Rotgefärbt sind alle Backen,
    obendrein auch noch die Nasen.

    Sind sie satt, dann lachen Hasen
    über Kälte noch und nöcher
    und verschwinden in die Löcher.
    Felder schlafen in der Starre.
    Manchmal springt nicht an die Karre.

    Braucht’s wer, schenkt man was aus Wolle –
    Kosten spiel’n jetzt keine Rolle.
    Weihnachts-Engel-Dienst kommt heim
    und der sammelt alles ein:
    Päckchen, Wünsche, Fläschchen, Bitten,
    für den großen Weihnachtsschlitten.

    Ganz zum Schluss erst weckt man dann
    Weihnachtsengel, Weihnachtsmann . . .
    Peitsche knallt und Glöckchen klingen –
    üb‘ schnell „Weihnachtsliedersingen“
    oder auch „Gedichtaufsagen“ –
    klar, wird ER dich danach fragen . . .
    sicher streichelt ER dein Bäckchen
    und ER lacht - gibt dir dein Päckchen –
    und es ist – gib’s einfach zu –
    was so sehnlich wünschtest du.

    Schokolade – tausend Gramm –
    im Kuvert ein bisschen „Kies“
    und selbst das TV-Programm
    ist heut‘ nicht mal allzu mies.
    Weihnachtsabend voll perfekt . . .
    Wein und Entenbraten schmeckt!
    © Renate Vera Wagner

  • WEIHNACHTSWUNSCHZETTEL
    Du lieber, guter Weihnachtsmann, ich bitt‘ dich unverhohlen,
    ich bitt‘ so fest ich bitten kann, schenk‘ mir das Buch vom Bohlen.
    Und bitte, bitte, denk‘ jetzt nicht, daß ich nur kindlich buhle,
    ich wünsche mir so schrecklich sehr ein Kopftuch für die Schule.

    Und – lieber, lieber Weihnachtsmann, hast du in deinem Säckchen,
    noch einen weit’ren größ’ren Platz für Weihnachts-Steuerpäckchen?
    Und überweis‘ mir Krankengeld, samt einem neuen Zahn,
    mein früher einbehalt’nes Geld hat irgendwer vertan.

    Ach bitte, bitte, nur noch eins, schenk‘ mir – das wäre heiß –
    ein Schàle*) - ein ganz klitzekleins - bei Schumi in der Schweiz;
    es dürfte auch bei Boris sein, das wäre ungeheuer,
    dann spar‘ auch ich, genau wie die, in Deutschland mir die Steuer.

    Erfüll‘ mir nur noch einen Traum (von mir aus - keine Villa -)
    den Trauschein - leg‘ ihn unter’n Baum - für Charles und Camilla.
    Lass‘ Mette Marit und Haakon in ihren Liebeswinkeln,
    beend‘ Victoria’s Bullemie und lass‘ Ernst-August pinkeln.

    Schenk Agassi und Steffi Graf am liebsten Kind um Kind,
    wir sind ganz scharf darauf, zu hör‘n, wie deren Namen sind.
    Mach‘ aus Prinzessin Steph‘  ne Lesbe und stopp‘ so die Vermehrung
    und geb‘ uns bitte bald zurück die alte D-Mark-Währung.

    Und bitte, lass‘ auf rechten Glatzen die Haare wieder sprießen,
    nimm‘ Kindern die Granaten weg, die Messer und die Schießen.
    Und ganz zum Schluss, sei noch so gut, beende das Gemecker
    wer demnächst bei uns Kanzler wird – schick‘ uns den Schwarzenegger.

    Nun tu‘ was, lieber Weihnachtsmann, du siehst doch, ich bin klein -
    dazu noch – wenn man klingeln tut – auch meistens nicht daheim.
    Nun wünsch‘ ich nur noch „FROHES FEST!“ – lasst es euch nicht verderben –
    noch sitzen wir nicht all zu schlecht – auf uns’rem Haufen Scherben.

    *) „Schàle“  = Schwyzer Dytsch  „Chalet“ !

    © Renate Vera Wagner

  • DER WEIHNACHTSBÄR

    Der Weihnachtswühltisch ist fast leer
    ein allerletzter Teddybär
    liegt leicht verbogen auf der Nase
    sein linkes Auge blickt zur Straße
    die naß und grau ist um die Zeit
    bald wird geschlossen – und es schneit –
    und seine enge Karohose
    ist schuld an seiner Unglückspose.

    Der stickig warme Kaufhausmief
    macht nicht nur ihn ganz depressiv.
    Nie sah er Rosen oder Flieder –
    dafür kennt er viel Weihnachtslieder
    die hier seit Wochen dauerdudeln
    und zwischen Püppchen –Tigern – Pudeln -
    sah er erneut die Türme fallen
    im Fernsehn seiner Kaufhaushallen . . .
    genauso wie vor einem Jahr
    und weiß bis heut‘ nicht – ist das wahr?

    Er gilt als alter Ladenhüter
    inmitten all‘ der and’ren Güter
    und tät sich liebendgerne schämen
    doch gibt’s im Sägmehl keine Tränen.
    Daß keiner ihn wollte – nicht mal verschenken –
    das ist für ihn nicht auszudenken.

    Knecht Ruprecht dreht die letzte Runde
    in weniger als einer Stunde
    da flackern hier die Lichter aus
    still wird es – alle geh’n nach Haus.
    Hat auch der Schließdienst sich entfernt
    dann singen sie – wie seit Wochen gelernt –
    die Lieder vom Christkind und vieles mehr . .  .
    dann bricht auch für Püppchen Tiger und Bär
    die stille Heilige Nacht herein
    kein bisschen anders als bei uns daheim
    und wenn wir auch nur ganz entfernt an sie denken
    ist ihnen das sicher genug an Geschenken.
    © Renate Vera Wagner

  • WEIHNACHTSENGEL

    Warum man wohl keine Engel mehr sieht . . .
    sind etwa alle im „Heiligen Krieg“?
    Was sollte denn da aus Weihnachten werden
    gäbe es nur noch Norden auf Erden
    nur noch Kälte Umsatz und Raffen
    nur noch Raketen und biologische Waffen . . .

    Im TV siehst du Menschen um’s Leben laufen
    da soll man Geschenke und Kerzen kaufen
    und Plätzchen backen und feiern und essen
    all‘ die in Baracken und Zelten vergessen?

    Auf  d i e  achtet sicher der liebe Gott!
    Klar – alles wird gut – sind sie erst mal tot!
    Warum kümmern wir trägen Kälber
    uns nicht vorher und nicht lieber selber ?

    Wir berufen uns ständig auf göttliche Wesen
    dabei sind alles wir selber gewesen!
    Gut und Böse stehen in uns geschrieben
    nicht nur im Koran und in den Bibeln ! Trotz allem – vergesst nicht den Weihnachtsbrauch –
    und verzeiht -  d i e  Gedanken hat man halt auch!
    Und noch eins – lasst uns nicht nur auf Engel warten
    tun wir selber was – schreiben wir Karten!

    Was mich betrifft, so ganz persönlich,
    mein‘ ich doch relativ versöhnlich:
    Ein schönes Weihnachtsfest, ihr Lieben!
    Ein paar Engel sind uns sicher geblieben,
    vielleicht steht sogar einer neben dir . . .
    schau‘ mal nach – und bitte grüß‘ ihn  von mir!
    © Renate Vera Wagner
Adventsgedichte
Eine Adventsgedicht vorlesen bei Kerzenschein - einfach schön

Besinnliche Adventsgedichte

  • ADVENTSZEIT

    Heimliche Zeit, wenn es draussen friert und schneit,
    und der Christi ist nicht mehr weit.
    Wie's tuschelt in den entferntesten Ecken,
    kichert und lacht. Überall Bepacktsein, Vestecken.
    Vorfreude wie anderen Freude man macht.
    Hoffen und Wünschen webt eiernd durchs Zimmer:
    Ein Heinzelmannwirken im Lampenschimmer.
    Mich deucht, ich sah einen güldenen Schein:
    Guckt da nicht Sankt Niklas zum Fenster herein?

    Glocken erklingen in weiter Ferne.
    Bratäpfelduft aus dem Ofen quoll.
    Am nachtklaren Himmelszelt schimmern
    die Sterne verheißungsvoll
    und schauen das Treiben und freuen sich mit
    bei der eilenden Menschen froh klingendem Schritt.
    Friedvolles Hasten weit und breit:
    Weihnacht ist nahe! Oh heimliche Zeit.
    - Verfasser unbekannt -

  • VOR WEIHNACHTEN

    Der Winter ist ein rechter Mann,
    kernfest und auf die Dauer.
    Sein Fleisch fühlt sich wie Eisen an.
    Er scheut nicht süß noch sauer.

    Wenn Stein und Bein vor Frost zerbricht
    und Teich und See krachen;
    das klingt ihm gut, das haßt er nicht.
    Dann will er sich tot lachen.

    Da ist denn bald dort, bald hier,
    gut Regiment zu führen.
    und wenn wer durch zieht, stehen wir
    und sehn ihn an und frieren.

  • VERSE ZUM ADVENT

    Noch ist Herbst nicht ganz entflohn,
    aber als Knecht Ruprecht schon
    kommt der Winter hergeschritten,
    und alsbald aus Schnees Mitten
    klingt des Schlittenglöckleins Ton.

    Und was jüngst noch, fern und nah,
    bunt auf uns herniedersah,
    weiß sind Türme, Dächer, Zweige,
    und ds Jahr geht auf die Neige,
    und das schönste Fest ist da.

    Tag du der Geburt des Herrn,
    heute bist du uns noch fern,
    aber Tannen, Engel, Fahnen
    lassen uns den Tag schon ahnen,
    und wir sehen schon den Stern.
    Fröhliche Advents - Tage
    - Verfasser unbekannt -

  • WEG IN DIE DÄMMERUNG

    Bald will's Abend sein.
    Stumm steht das Geheg.
    Und ich geh' allein
    den verschneiten Weg,

    der, vom Hang gelenkt,
    sich mit leisem Schwung
    leiser abwärts senkt
    in die Niederung.

    Birken, starr von Eis,
    Pfahlwerk, unbehaun,
    Dorn und Erlenreis,
    ein verwehter Zaun

    geben seiner Spur
    anfangs das Geleit,
    dann gehört er nur
    der Unendlichkeit,

    die verdämmernd webt
    und ihn unbestimmt,
    wie er weiterstrebt,
    in ihr Dunkel nimmt.

    Reif erknirscht und Schnee
    unter meinem Schuh.
    Weg, auf dem ich steh',
    dir gehör' ich zu.

    Wer des Lichts begehrt,
    muss ins Dunkel gehn.
    Was das Grauen mehrt,
    lässt das Heil erstehn.

    Wo kein Sinn mehr mißt,
    waltet erst der Sinn.
    Wo kein Weg mehr ist,
    ist des Wegs Beginn.
    - Verfasser unbekannt -

  • DER KLEINE NIMMERSATT

    "Ich wünsche mir ein Schaukelpferd,
    'ne Festung und Soldaten
    und eine Rüstung und ein Schwert,
    wie sie die Ritter hatten.

    Drei Märchenbücher wünsch ich mir
    und Farben auch zum Malen
    und Bilderbogen und Papier
    und Gold- und Silberschalen.

    Ein Domino, ein Lottospiel,
    ein Kasperltheater;
    auch einen neuen Pinselstiel
    vergiß nicht, lieber Vater!

    Ein Zelt und sechs Kanonen dann
    und einen neuen Wagen
    und ein Geschirr mit Schellen dran,
    beim Pferdespiel zu tragen.

    Ein Perspektiv, ein Zootrop,
    'ne magische Laterne,
    ein Brennglas, ein Kaleidoskop -
    dies alles hätt' ich gerne.

    Mir fehlt - ihr wißt es sicherlich -
    gar sehr ein neuer Schlitten,
    und auch um Schlittschuh möchte ich
    noch ganz besonders bitten,

    um weiße Tiere auch von Holz
    und farbige von Pappe,
    um einen Helm mit Federn stolz
    und eine Flechtemappe;

    auch einen großen Tannenbaum,
    dran hundert Lichter glänzen,
    mit Marzipan und Zuckerschaum
    und Schokoladenkränzen.

    Doch dünkt dies alles euch zuviel
    und wollt ihr daraus wählen,
    so könnte wohl der Pinselstiel
    und auch die Mappe fehlen."

    Als Hänschen so gesprochen hat,
    sieht man die Eltern lachen:
    "Was willst du, kleiner Nimmersatt,
    mit all den vielen Sachen?"

    "Wer soviel wünscht" - der Vater spricht's -
    "bekommt auch nicht ein Achtel. -
    Der kriegt ein ganz klein wenig Nichts
    in einer Dreierschachtel."

  • WEIHNACHTSBRIEF
    - von Theodor Storm an seine Mutter -

    Den Weihnachtsbaum, der auf der Diele steht
    und genau bis an die Decke reicht,
    habe ich bis auf das letzte Fädchen ganz allein hergestellt.
    Außerdem eine schöne Tannenverzierung über dem Sofa,
    vor welchem nach alter Weise,
    der Teetisch mit den braunen Kuchen steht....

    Die Frauen, da sie nichts dabei getan,
    haben mir in die Herrlichkeit gar nicht hinein dürfen.
    Die Teller mit Äpfeln, Nüssen und Kuchen
    und sehr leckerem, selbstgebackenem Marzipan,
    die sie für jeden, auch für sich und mich, aufgebaut haben,
    sind ihnen vor der Tür abgenommen worden.

    Constanze ist so vergüngt, wie ich
    sie am Weihnachtsabend fast noch nicht gesehen habe,
    und auch mir ist friedlich und still zumute.
    Draußen liegt eine wunderschöne Schneelandschaft -
    es ist äußerst anmutig hier auf dem stillen Weihnachtskämmerchen.

    Jetzt liebe Mutter, wünsche ich Euch
    herzlich vergnügte Weihnachten. Euer Theodor
    - Theodor Storm -

  • DOCH ALS ICH ENDLICH WAR MIT MIR ALLEIN

    Die fremde Stadt durchschritt ich sorgenvoll,
    der Kinder denkend, die ich ließ zu Haus,
    Weihnachten war es; durch die Gassen scholl
    der Kinderjubel und des Markts Gebraus.

    Und wie der Menschenstrom mich fortgespült,
    drang mir ein heiser Stimmlein in das Ohr:
    „Kauft, lieber Herr!" Ein magres Händchen hielt
    feilbietend mir ein ärmlich Spielzeug vor.

    Ich schrak empor, und beim Laternenschein
    sah ich ein bleiches Kinderangesicht;
    wes Alters und Geschlecht es mochte sein,
    erkannt ich im Vorübertreiben nicht.

    Nur von dem Treppenstein, darauf es saß,
    noch immer hört ich, mühsam, wie es schien:
    „Kauft, lieber Herr!", den Ruf ohn Unterlass;
    doch hat wohl keiner ihm Gehör verliehn.

    Und ich? - Wars Ungeschick, war es die Scham,
    am Weg zu handeln mit dem Bettelkind?
    Eh meine Hand zu meiner Börse kam,
    verscholl das Stimmlein hinter mir im Wind.

    Doch als ich endlich war mit mir allein,
    erfasste mich die Angst im Herzen so,
    als säß mein eigen Kind auf jenem Stein
    und schrie nach Brot, indessen ich entfloh.
    - Verfasser Theodor Storm -

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