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Theodor Fontane (1819 - 1899) passende Gedichte zum Geburtstag

  • Trost

Dich, die Stunden eilen,
und was all Dich drücken mag,
auch das Schlimmste kann nicht weilen,
und es kommt en andrer Tag.

In dem ew'gen Kommen, Schwinden,
wie der Schmerz liegt auch das Glück,
und auch heitre Bilder finden
ihren Weg zu Dir zurück.

Harre, hoffe. Nicht vergebens
zählest Du der Stunden Schlag.
Wechsel ist das Los des Lebens
und - es kommt ein andrer Tag.

  • Glück zum Geburtstag

Glückes bar sind Deine Lenze,
Du forderst nur des Glücks zu viel.
Gib Deinem Wunsche Maß und Grenze,
und Dir entgegen kommt das Ziel.

Wie dumpfes Unkraut lass vermodern,
was in Dir noch des Glaubens ist.
Du hättest doppelt einzufordern
des Lebens Glück, weil Du es bist.

Das Glück, kein Reiter wird's erjagen,
es ist nicht dort, es ist nicht hier.
Lern überwinden, lern entsagen,
und ungeahnt erblüht es Dir.

  • Nicht verzagen

Du darfst missmutig nicht verzagen,
in Liebe nicht noch im Gesang.
Wenn mal ein allzu kühnes Wagen,
ein Wurf im Wettspiel Dir misslang.

Wes Fuß wär' niemals fehlgesprungen?
Wer lief nicht irr' auf seinem Lauf?
Blick hin auf das, was Dir gelungen,
und richte so Dich wieder auf.

Ziehn die trüben Wetter,
es lacht aufs neu der Sonne Glanz,
und ob verwehn die welken Blätter,
die frischen schlingen sich zum Kranz.

  • Aus der Ferne

diesen Wunsch:
Glückliche Sterne
und guten Punsch!

Jene für immer,
diesen für heut -
und nimm nichts schlimmer
als Gott es beut.

Raffe Dich, sammle Dich,
eins, zwei, drei,
und verrammle Dich
gegen Hinschlepperei.

Bricht, was nichts halten will,
brich es entzwei!
Aber hälst Du still -
Ist es vorbei.

  • O trübe diese Tage nicht,

sie sind der letzte Sonnenschein,
wie lange, und es lischt das Licht
und unser Winter bricht herein.

Dies ist die Zeit, wo jeder Tag
viel Tage gilt in seinem Werth,
weil man's nicht mehr erhoffen mag,
dass so die Stunde wiederkehrt.

Die Flut des Lebens ist dahin,
es ebbt in seinem Stolz und Reiz,
und sieh, es schleicht in unsern Sinn
ein banger, nie gekannter Geiz.

Ein süßer Geiz, der Stunden zählt
und jede prüft auf ihren Glanz,
oh sorge, dass uns keine fehlt
und gönn' uns jede Stunde ganz.

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