Sprüche von Johann Wolfgang von Goethe. Lesen Sie auch noch ausgesuchte Gedichte Johann Wolfgang von Goethe
zwischen dem Alten,
zwische dem Neuen,
hier uns zu freuen
schenkt uns das Glück,
und das Vergangne
heißt mit Vertrauen
vorwärts zu schauen,
schauen zurück.
langer Jahre redlich Streben,
stets geforscht und stets gegründet,
nie geschlossen, oft geründet,
Ältestes bewahrt mit Freude,
freundlich aufgefaßtes Neue,
heitern Sinn und reine Zwecke:
Nun, man kommt wohl eine Strecke!
Zum Geburtstag
Im neuen Jahre Glück und Heil!
Auf Weh und Wunden gute Salben.
Auf groben Klotz ein grober Keil,
auf einen Schelmen allerthalben!
ist morgen nicht getan,
und keinen Tag soll man verpassen,
das Mögliche soll der Entschluß
beherzt sogleich beim Schopfe fassen.
Er will es dann nicht fahren lassen
und wirkt weiter, weil er muß.
Wer soll Lehrling sein?
Jedermann!
Wer soll Geselle sein?
Wer was kann!
Wer was ersann!
Alle Menschen groß und klein
spinnen sich ein Gewebe fein,
wo sie mit ihrer Schere Spitzen
gar zierlich in der Mitte sitzen.
Wenn nun darein ein Besen fährt,
sagen sie, es sei unerhört,
man habe den größten Palast zerstört.
Tätigkeit!
Was macht sie unerträglich lang?
Müßiggang!
Was bringt in Schulden?
Harren und Dulden!
Was macht Gewinnen?
Nicht lange besinnen!
Was bringt zu Ehren?
Sich wehren!
Liegt Dir gestern klar und offen
wirkst Du heute kräftig freu,
kannst auch auf ein Morgen hoffen,
das nicht minder glücklich sei.
Eigentlich weiß man nur,
wenn man wenig weiß.
Mit dem Wissen wächst Zweifel.
Wein kurieren alle Not;
und wer nicht trinkt, und wer
nicht küßt, der ist so gut wie tot.
- Johann W. v. Goethe -
man muß es auch anwenden;
es ist nich genug, zu wollen,
man muß es auch tun
läßt sich Natur des Schleiers nicht berauben,
und was sie Deinem Geist nicht offenbaren mag,
das zwingst Du ihr nicht ab mit Hebeln und mit Schrauben.
Was Du bei diesem wichtigen Schritt verlierst,
erschein Dir ohne Wert und ohne Würde;
Was Du erwartest, schätzest Du zu sehr.
ein neuer Morgen ruft zu frischer Tat.
Stets wünsche ich ein fröhliches Verrichten
und Mut und Kraft zur Arbeit früh und spat.
Willst Du immer weiter schweifen?
Sieh, das Gute liegt so nah.
Lerne nur das Glück ergreifen,
Denn das Glück ist immer da.
- Johann Wolfgang von Goethe -
Die Welt ist nich aus Brei und Mus geschaffen,
deswegen haltet Euch nicht wie Schlaraffen!
Harte Bissen gibts zu kauen;
wir müssen würgen oder sie verdauen.
Du sehnst Dich, weit hinaus zu wandern,
bereitest Dich zu raschem Flug.
Dir selbst sei treu und treu den andern,
dann ist die Enge weit genug!
und, immer wirkend, immer sich erhält,
sich ungesäumt zum höchsten Wahren findet,
als lebend zu Lebendigem gesellt;
und glücklich ist, wer ihnen sich verbindet,
beständig bleibt ihm die bewegte Welt . . . .
Johann Wolfgang von Goethe, geschrieben im Alter von 7 Jahren
Des Jahres erster Tag
erweckt in meiner Brust ein zärtliches Empfinden,
und heißt mich ebenfalls, Sie jetzt anzubinden
mit Versen, die vielleicht kein Kenner lesen mag.
Indessen hören Sie die schlechten Zeilen an,
indem sie wie mein Wunsch aus wahrer Liebe fließen.
Der Segen müsse sich heute über Sie ergießen,
der Höchste schütze Sie, wie er bisher getan.
Er wolle Ihnen stets, was Sie sich wünschen, geben,
und lasse Sie noch oft eine Neues Jahr erleben.
Die Feder wird hinfort mehr Fertigkeit erlangen!
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