Für jeden etwas, neutrale Gedichte zum Schmunzeln
- EIN JUBILAR IN DER FERNE
London (Frankfurt) ist uns zu weit,
wir sind ja auch zu zweit,
nehmen jedoch beständig zu an Jahren.
Nach Stuttgart wären wir gefahren.
So sagen wir auf diese Weise
ohne eine große (Reise) Auslandsreise:
Zum Geburtstag herzlich „Hallo".
Das Leben ist mal so, mal so.
Erfolg, Glück, liebe Freunde das sind
unsere Geburtstagswünsche für Dich
zum 40. Geburtstag oder einen anderen:
© Egon Eisenmann
- I - KUH
Die Kuh ist fleckig und gibt Milch,
das weiß sogar der dümmste Knilch.
Doch – wer scheut keine Mühe ?
Das sind die „dummen Kühe“ !
Die „Milka-Kuh“, voll Gnade,
die schietet Schokolade.
In „Kuh“wait machen sie Benzin.
Den „Kuh“damm gibt es in Berlin . . .
und manchmal ist man selber
eins dieser „blöden Kälber“.
© Renate Vera Wagner
- GEDICHT ZUM GEBURTSTAGSGESCHENK HANDY
An einem See
genoss ich die Ruhe in dem kleinen Strandcafe.
Mein Sohn hätte gesagt Mama „chillt" -
meine Tochter sie „relaxt"
doch egal - es war wie verhext.
Von wegen Ruhe - keine Spur davon -
ein penetranter Klingelton
störte plötzlich die friedliche Stille -
ich setzte auf meine Brille -
sah mich um - keiner dachte daran aufzustehen
und an sein Handy zu gehen.
Der Ton ging langsam an die Nerven,
ich begann finstere Blicke um mich zu werfen.
Bekam prompt böse Blicke zurück.
Da dämmerte es mir - und im nächsten Augenblick
wurde es hell - rasend schnell
fing ich an nach meinem Handy zu suchen
und innerlich zu fluchen.
„Warum nur nahm ich es heut mit her -
prompt ist diesmal der Akku nicht leer -
hab ich den Ton schon mal gehört?
- nicht dass ich wüsste - unerhört".
Endlich hielt ich in der Hand das Gerät,
drückte die Taste - natürlich zu spät.
Nun wenigstens waren wir von diesem Ton befreit -
wurde auch langsam Zeit.
Als ich mich auf dem Heimweg befand,
nahm ich mein Handy nochmals zur Hand -
drückte ein paar Tasten schnell -
schickte meinen Lieben ein HDL.
So ein Handy - schon eine tolle Idee -
für jeden der raus hat den Dreh.
Und doch - auch ich einen Sinn darin seh´.
© Anita Menger
- FÜR GEBURTSTAGS-KINDER
MAIER - MÜLLER - SCHMIDT -
BAUER - MAURER - SCHNEIDER
Manch einer der heißt Meier, Müller oder Schmidt
fühlt sich wohl gestraft damit.
Dabei sind die Namen der Clou -
passt nur auf und hört gut zu.
Heißt du Meier, Schmidt oder Müller
bist noch lange kein Pausenfüller.
Sie glänzen auf jeder Feier -
Herr und Frau Müller, Schmidt oder Meyer.
Als Müller, Maier oder Schmidt -
bist du überall der Hit.
Dich holt noch lange nicht der Geier -
nennst du dich Schmidt, Müller oder Meier,
Ein Hoch auf alle Mayer, Schmidt und Müller -
ihr seid einfach der Knüller.
Es gibt keinen Eremit -
bei Familie Meier, Müller oder Schmidt.
Kommt dann noch der Schneider,
auch der kein Außenseiter,
eher noch ein Spitzenreiter,
mit ihm wird's erst richtig heiter.
Nennst du dich Bauer oder Mauer -
wirst du nicht leicht sauer,
singst auch keinen Gassenhauer -
bringst aber die nötige Power.
An alle die da kamen -
auf die Welt mit diesen Namen,
zeigt nur kein Unbehagen -
mit Stolz sollt ihr ihn tragen.
Flüssig geht er von den Lippen,
leicht lässt er sich tippen
bis auf die Schreibweise -
die nicht immer gleich - komischerweise.
In all diesen Namen steckt ein Keim,
der sich entfaltet zu einem Reim.
So konnte ich es lassen nicht,
vorzutragen dieses Gedicht.
- Die nächsten beiden Zeilen je nach Namen aussuchen.
MEIER: Nun lüften wir den Schleier -
Geburtstag hat heut ....Meier.
MÜLLER: Nun der letzte Knüller -
Geburtstag hat heut ....Müller.
SCHMIDT: Dieses Fest hier wird ein Hit -
Geburtstag hat heut .... Schmidt.
BAUER: Er liegt schon auf der Lauer -
Mauer Geburtstag hat heut .... Bauer/Mauer.
SCHNEIDER: Jetzt hat er viele Neider -
Geburtstag hat heut ....Schneider.
Er kann heut triumphieren,
weil alle gratulieren.
Wir wünschen ihm zu seinem Fest,
dass den Namen er belässt.
Bei ihm sei für alle Zeit:
Gesundheit, Glück und Zufriedenheit.
© Anita Menger
- nACHTLEKTÜRE ZUM GEBURTSTAG
Ich liege im Bett, umgeben von nächtlicher Stille -
auf der Nase die Brille -
in den Händen ein Buch -
vergeblich ich zu lesen versuch.
Kann mich nicht konzentrieren,
meine Gedanken gehen spazieren,
kommen sie zurück dann und wann,
fange ich wieder von vorne an.
So geht es mir wohl zwei - dreimal
bis es zu Boden fällt mit einem Knall.
Da markier ich die Seite mit dem Band -
lege das Buch endlich aus der Hand.
Markiert ist dieselbe Seite wie seit Tagen schon -
na ja, so hab ich länger was davon.
Gähnend schalt ich aus das Licht -
mehr weiß ich nicht.
© Anita Menger
- DIE GANZE WELT - BEIM KAUFMANN
Gedicht zum Geburtstag aus dem Jahr 1899
Wo hängt der größte Bilderbogen?
Beim Kaufmann, Kinder! ungelogen!
Man braucht bloß draußen stehen zu bleiben,
kuckt einfach durch die Ladenscheiben,
da sieht man ohne alles Geld
die ganze Welt.
Man sieht die braunen Kaffeebohnen;
die wachsen, wo die Affen wohnen.
Man sieht auf Waschblau, Reis und Mandeln
Kamele unter Palmen wandeln,
und einen Ochsen ganz bepackt
mit Fleischextrakt.
Am Eingang aber lehnt ne Leiter,
mit Hasen, Hühnern und so weiter,
und manchmal hängt an ihren Sprossen
ein großer Hirsch, ganz totgeschossen;
dann kommt so'n kleiner Hundemann
und schnuppert dran.
- Richard Dehmel im Jahr 1899 -
- SCHNAKENJAGD
Schon wieder ist´s passiert
eine Schnake mich dressiert
indem sie ungeniert
mit Stichen mich malträtiert.
Unter der Decke wird es heiß
mir bricht aus der Schweiß.
Ganz sicher ich weiß -
sie macht es aus Fleiß.
Diesmal sollte ich versagen -
jedes Mal daneben geschlagen -
die Schnake den Sieg davongetragen -
sie wurde nicht erschlagen.
Wieder eine schlaflose Nacht -
keine Auge hab ich zugemacht.
Weil dieses Biest mit Niedertracht -
mich hat um den Schlaf gebracht.
© Anita Menger
- DIE UMLEITUNG
GEBURTSTAGSGEDICHT FÜR MUTTER OMA TANTE
Erst links, dann rechts, dann geradeaus -
bei mir brach das Chaos aus.
Norden, Osten, Süden Westen -
schon wieder hielten sie mich zum Besten.
Dabei sah es erst so gut aus -
meinem Mann gebührt Applaus -
akribisch genau erstellte er die Route -
lies nicht das Kleinste aus - der Gute.
Beschwingt fuhr ich am Morgen fort -
ganz sicher, dass ich finde den Ort.
War auch der Fall, doch auf dem Rückweg dann -
kam ich bei dieser Umleitung an.
Die führte mich kreuz und quer -
plötzlich wusste ich nicht mehr -
wo zum Kuckuck ich eigentlich war -
und in welche Richtung ich fahr.
Mein Mann der hätte gleich gewusst -
die eine Stadt - sie dort sein muss -
die andere - nur da sein kann -
doch er war nicht da - mein Mann.
So stand ich mitten in der Prärie -
dem Ganzen hilflos Vis a vie.
Zum Glück fiel mir dann ein -
im Auto muss eine Karte sein.
Da ich aber nicht wusste wo ich stand -
war für die Katz - die Karte in meiner Hand.
Deshalb fuhr ich in den nächsten Ort -
dort hielt ich an sofort -
die ersten Passanten -
diese den Weg auch nicht kannten -
von den nächsten die ich befragte -
jeder etwas anderes sagte.
Zum Schluss war ich so klug wie zuvor
und kramte wieder die Karte hervor.
Mit ihrer Hilfe kam ich dann -
irgendwie und irgendwann - entnervt zu hause an.
Mein Mann, der später kam nach haus -
lachte mich mal wieder aus
und sagte: „Weißt du was mein Schatz?" -
ich wusste genau wie endet der Satz.
„Bist du nicht brav - setz ich dich irgendwo aus -
denn du findest nicht mehr nach haus!"
Doch diesmal sagte ich: Sei nur nicht so sicher dir -
schon morgen gehört ein Navi(gator) mir.
© Anita Menger