Hier finden Sie originelle und lustige Gedichte und witzige Sprüche über Tiere. Schauen sie einfach mal durch. Für jeden Tierliebhaber und Nicht-Tierliebhaber ist etwas dabei.
- INTERESSENGEMEINSCHAFT GUMMIBÄRCHEN
Gummibär – ach, Gummibärchen,
wär’t ihr allesamt doch Pärchen
mit dem einzigen Begehren
euch wie irre zu vermehren . . .
wegen mir - auf eure Weise –
gummibärig – glibbrigleise –
Rote, Grüne und die Gelben,
einfach immer nur die selben,
fruchtig, sauersüß, gesund,
stets zu Nulltarifen – u n d
die Gewerkschaft „GUMMIBÄREN“
würde euch sofort gewähren
pro 5000 jeder Färbung
einen Gottschalk für die Werbung!
© Renate Vera Wagner
- EINTAGSFLIEGEN - HOCHZEIT
zwei Eintagsfliegen treffen sich
an einem Tropfen Weinessig
und fall’n in Eintagsliebe.
Zwecks Wunsch nach „Babyfliege“
ist rasch das Hochzeitsfest gefeiert,
schon kommt der Nachwuchs angeeiert,
kurz drauf die letzte Stunde.
„Wir fliegen noch’ne Runde!“,
sagt schlapp der „Eintagsfliegerich“,
sie torkeln in den Weinessig
und machen beim Zerschellen
nicht die geringsten Wellen.
Ein Drittel ihrer „Erstlingseier“
tanzt grad auf eig’ner Hochzeitsfeier.
Bei diesem Kreislauf fehlt die Zeit
total für Trauer und für Leid,
man nimmt auch gar nichts schief . . .
zumindest relativ.
© Renate Vera Wagner- Spruch Eintagsfliege
- DIE SCHLANGE - GEDICHT
Die Schlange ist so lange
und liegt im Kreis zu Bett.
Sie macht den Meisten bange,
man findet sie nicht nett.
Sie ist total verbogen,
mit Schlangenhaut bezogen,
die nimmt man gern für Taschen –
(wird Sie nicht überraschen.)
Liest man auch dies Gedicht,
mag man sie trotzdem nicht.
Wenn eine „Anna“ hieße –
vielleicht liebte man d i e s e ; ?
Es liegt an ihrem Blick –
das ist der ganze Trick.
Sie ist introvertiert –
sagt nichts – das irritiert –
und ist sie einmal rege,
da geht sie ihrer Wege.
Sie hascht nicht oder kifft,
verspritzt ihr eig’nes Gift.
Geh’n wir ihr auf den Leim –
holt man uns einfach „heim“.
Doch kannst du das vergessen,
man stirbt meist „überfressen“. . .
Doch a-pro-po - „Giftschlangen“ -
gibt’s unter uns seit langem,
in aller Herren Länder - ehrlich -
nur leider ohne Schild: „Gefährlich!“
© Renate Vera Wagner - Schlangengedicht
- VOGEL - GEDICHT
NISTKASTEN 108
Im Vogelhäuschen hundertacht,
Parzelle ‚Fichtenhau‘,
sind Überstunden angesagt –
es dreht sich um den Bau.
Zwei Zentimeter Einflugloch,
nonstop, direkt ins Kästchen,
Matratzen-Moose noch und noch,
Bonbonpapier und Ästchen.
Ein wenig Wolle aus dem Zopf
der Jacke – Garn vom Hemd –
der Bauplan steckt im Meisenkopf,
auch Haar ist voll im Trend.
Da staunt Frau Meise gar nicht schlecht,
wählt gelb als Hochzeitskleid,
wirft sich ins Hochzeitsnachtgefecht
und bald schon ist’s soweit.
Dann wartet sie mit ihren Eiern,
getüpfelt bis gefleckt,
nicht einmal bis zum Osternfeiern
und hält sie schön bedeckt.Nun schleppen kiloweise Futter
und Wasser aus dem See
der Meisenvater und die Mutter
und grüßen – zi-zi-be.
© Renate Vera Wagner - Gedicht Vögel
- AUF MÄNNERSUCHE
In einer Küchentischschublade,
gleich hinter Gabeln, Löffeln, Messern,
haust einsam eine Küchenschabe
und wünscht ihr Leben zu verbessern.
Sie inseriert wo sie nur kann,
im Mehlstaub und in Krümelresten:
„Ich suche dringend einen Mann –
Bedingung: Nehme nur den Besten !“
Erstaunlich schnell war der gefunden.
Wenn man das „Grau“ mal übersieht,
so war er einer von den Runden,
so’n Properer, mit viel Gemüt.
Das Glück hielt Einzug mit dem Recken.
Sie fühlte sich nicht länger „minder“.
Sie liebten zwischen den Bestecken
sich selbst und ihre hundert Kinder.
Die Grenze ab den Kuchengabeln
war notgedrungen bald gezogen,
denn hundert Gören abzunabeln
gehört nun mal nicht aufgeschoben.
Die Nachwuchsproduktion gedieh,
missachtend, dass die ganze Sippe
stark litt an der Besteck-Phobie,
speziell in Richtung Schubfachmitte.
Sitzt du bei Tisch – merk‘ dir den Clou –
lass‘ bloß die Tischschublade zu !
© Renate Vera Wagner - Gedicht Küchenschabe
- STILLLEBEN MIT PFERD
Ein Pferd steht einsam vor der Scheune
vielleicht vertritt es sich die Beine.
Die Fliege, die auf seinem Ohr
sitzt, summt ihm leise etwas vor.
So manchen hätte das gestört –
so manchen – aber nicht das Pferd.
Das Zaumzeug klirrt
die Hitze schwirrt
im Sack da knistert Hafer.
Sein Reiter sagt: „Mein Braver!“
Von fern grollt ein Gewitter.
Das Pferd trinkt zwanzig Liter.
Beim ersten Donnerknall
führt man es in den Stall.
Dort lauscht es still und leise
erneut der Fliegenweise.
Man löscht das Licht – und alle geh’n.
Da schläft das brave Pferd im Steh’n.
© Renate Vera Wagner - Pferde Gedicht
- DIE FLEDERMAUS
Im Dachstuhl, hoch im Fachwerkhaus,
wo sich die Balken biegen,
schläft hängend eine Fledermaus,
dort lässt man sie in Frieden.
Ihr transportables Einmannzelt,
das sie gleich mitbringt auf die Welt,
ist Ausgehrock und Decke
und Cape für alle Zwecke,
ist flugerprobt und Kinderstube –
das ist doch wohl ein knitzer Bube.
Sie stört nicht – fliegt ins Fachwerkhaus
am Morgen rein, am Abend raus,
sie fragt nichts und sie braucht uns nicht,
benötigt weder Strom noch Licht,
ist topmodern – auf jeden Fall –
denn sie hat längst schon Ultraschall.
© Renate Vera Wagner- Gedicht Fledermaus
- DAS REH - GEDICHT
- DARÜBER JAGEN EISESWINDE -
Der ganze Wald versinkt im Schnee.
Was macht denn bloß das arme Reh
ganz ohne Ofen, ohne Braten ?
Ihr werdet’s ohnehin nicht raten . . .
tief in der Nordmannstannen-Schule
gibt’s unter Zweigen eine Kuhle
die ist schon dort seit eh und je,
ganz eisfrei ist sie, ohne Schnee
und voller Flechten, Moos und Rinde.
Darüber jagen Eiseswinde
und glitzernd flirrt der Silberstaub . . .
und bis zum sommergrünen Laub
ist es so weit . . .
da machen sich die Träume breit
und steigen hoch aus jeder Höhle;
heut‘ stört sie keine Menschenseele.
Nur Schnee fällt sacht von früh bis spät
und hat längst jede Spur verweht.
© Renate Vera Wagner
- KATZEN - JAMMER
Der Mond - der Mond
scheint heller als gewohnt
und zieht bisweilen Fratzen
das lieben alle Katzen.
Vom Keller schleichen sie aufs Dach
schaun dort den Nebelfetzen nach
krakeelen und miauen
bis früh zum Morgengrauen.
Sie sammeln sich zu Tänzen
und schlagen mit den Schwänzen
und Kater Black hat ganz
bestimmt den schönsten Schwanz.
Seit einer Woche ist der Black
nicht mehr zu sehen – er ist weg –
die schöne Melousin ist schwanger
und hat nun mächtig Katzenjammer
denn Black der steile Kater
wird vier- bis fünfmal Vater.
Schneeweisschen mit dem Zeckenband
verbreitete die ganze Schand
und Katzenmutter Ruth
ist außer sich vor Wut:
„Von wegen Obermäusejäger -
der Scheißkerl – dieser geile Feger –
oh – arme Melousin –
die Jugend ist dahin
begrabe alle Träume
und such dir eine Scheune
dass du mir ja nicht wiederkommst
bevor du dort dann niederkommst
und bring mir deine Katzenbrut
nicht heim !“ – so schimpfte Mutter Ruth.
Lilo in ihrer Kammer
indes - lauscht dem Gejammer
und denkt sich - Katzen habens fein
mit allem ihrem Katzenklein
bekommen Kinder – fressen Fisch –
doch sag mir einer – was mach ich -
wo krieg ich einen Rat her
zumal mir fehlt der Ka-ter . . .
und die Moral – es ist egal
ob Mensch ob Katz ob arm ob reich
im Grunde gehts uns allen gleich
das ist ja grad die Häme -
ein jeder hat Probleme!
© Renate Vera Wagner - Katzengedicht
- DIE GRAUE MAUS
Batseba heißt die graue Maus
sie lebt schon lang in diesem Haus
und wohnt – das ist kein Jammer –
in einer Speisekammer.
Sie nagt an Käse Brot und Kuchen
auch Pudding sah man sie versuchen
und Grieß Kartoffeln Mehl und Fisch
bei Gott – sie ist nicht wählerisch.
Dann zog Familie Kunze aus
Herr Hinz – ein Single – zog ins Haus
der tat – das ist der Hammer –
nur Schuhe in die Kammer.
Batsebas gute Zeit war weg
statt Quiche Lorraine Bisquit und Speck
gabs nur noch Polyprophylene
spitz wurde sie – und ihre Zähne.
Treu und beharrlich hielt sie aus
sie war doch Teil von diesem Haus
aß Senkel nun und Sohle . . .
Herr Hinz war arm an Kohle.
So ungefähr im dritten Jahr
verschwand urplötzlich Paar um Paar
der Schuhe aus den Borden
dort standen nunmehr Torten.
Batseba war nicht froh – in echt !
Tagtäglich war ihr noch schlecht
von Fett und Marmelade
Kakao und Schokolade.
Zum Glück gab es – ganz in der Näh
So‘n wunderbares Schuh-SB
schräg rüber – in der selben Straße
sie folgte sicher ihrer Nase.
Nun ist ihr Leben wieder schön
mit Polipro- und –äthylen
voll Sohlenduft ist das Revier . . .
man ist halt ein Gewohnheitstier.
© Renate Vera Wagner - Gedicht Maus
- DAS WILDSCHWEIN - SPRUCH
Landwirtschaftlicher Aufsatz
Die Wildsau grunzt
und sie verhunzt
Felder und Wiesen
denn sie macht riesen-
große Kuhlen
um sich zu suhlen.
Wie man auch weiß
stiehlt sie Rüben und Mais!
Schon mancher Bauer
lag auf der Lauer
um eine zu schnappen
doch geh’n durch die Lappen
sie meistens leider
samt Frischling und Keiler.
Auf einer Lichtung umrahmt von Bäumen
liegen sie schmatzend - verdauen und träumen
und ehe das Jahr noch so richtig verjährt
hab’n sie sich doppelt und dreifach vermehrt!
Landwirt mit Frau
verfluchen die Sau
und liegen voll Wut erneut auf der Lauer
doch Sieger bis heut‘ war das Wildschwein
– und schlauer!
Nur hin und wieder wird es trotzdem entdeckt . . .
aber nicht weil es stielt –
sondern weil es so schmeckt !
© Renate Vera Wagner- Gedicht Wilschwein
- MAUS IM FASS - Anagramm
Feldstudie am Wegrand
IRGENDEIN - EDLER WEIN
MUSS NUN REIN - ES MUSS SEIN
IRGENWAS - IST IM FASS
EINE MAUS - DIE MUSS RAUS
IRGENDWANN - IST SIE DRAN
IST SIE NUR - STILL UND STUR
IRGENDWIE - FAENGT MAN SIE
DENN DIE BRUT - BRINGT IN WUT
IRGENDWEN - RUFT MAN AN
DUMMER AFFE - BRINGT NE WAFFE
IRGENDWER - MELDET: „LEER“
MIT DER MAUS - IST ES AUS
MAEUSLEIN DU - GRAND FILU
WILLST DU RATEN - IST IM GARTEN
IMMER WIEDER - SINGT SIE LIEDER
GUTEN MUTES - NAGT SIE GUTES
BIST DU SAUER - STARTE LAUER
© Renate Vera Wagner - Gedicht Maus
- GEBURTSTAG BEI FAMILIE MAUS
Geburtstagsfest im Spitzmausbau -
zwölf Kids sind heut` vier wochen
Es ist der „Spitzmaus-Supergau“ –
so dampft’s. - Acht Hasen kochen:
Zehn Kilo Klappertopf mit Klee
samt Kräutern aller Sorten,
zwölf Kannen Ringelblumentee,
zu Dinkel-Fünf-Stock-Torten.
Frau Spitzmaus ist ganz „durch den Wind“ –
sie stapelt Zapfenschüppchen;
exakt gleich viel - für jedes Kind -
und je ein Raupenpüppchen.
Da treffen schon die Paten ein
und möchten gratulieren –
man holt schnell „Spitzmaus-Spitzen-Wein“,
um sich nicht zu blamieren.
Zehn Zirpen stimmen ihre Geigen
und es entpuppt ein Falter
sich mitten im Geburtstagsreigen
als riesen Unterhalter.
Bald zupft’s und summt’s, man tiriliert,
vertilgt sogar die Reste
und alles läuft grad wie geschmiert
beim „Spitzmaus-Birthday-Feste“.
Heut‘ feiert jedes Spitzmauskind
im eig’nen Spitzmausbau –
(sofern sie nicht gestorben sind)
mit Ehemann und –frau –
und wird als Spitzmaus nie verhehlen:
Zwecks „Masse“ hat in diesem Leben
die ganze Sippe durchzuzählen
man schon vor Jahren aufgegeben.
© Renate Vera Wagner - Spitzmaus-Gedicht
von © Renate Vera Wagner
© geburtstags-tipp.de : Gedichte Tiere Sprüche für Tierliebhaber